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Philologenverband: Landesregierung stolpert ins neue Schuljahr

Langlet-Ruck: Lehrermangel muss wirkungsvoller bekämpft werden!

Das von Bildungsministerin Karin Prien zu Schuljahresbeginn vorgestellte „Rahmenkonzept: Unsere Wege in Schule und Unterricht“ trifft auf enttäuschte Reaktionen beim Philologenverband Schleswig-Holstein. Dies gilt vor allem in Bezug auf die Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrermangels und für eine ausreichende Unterrichtsversorgung. „Wir vermissen langfristig wirkende und strukturelle Veränderungen in der Versorgung mit Lehrkräften“, erklärte die Vorsitzende des P h v, Barbara Langlet-Ruck. „Die zusätzlichen Lehrerstellen reichen nicht, außerdem fehlt ein Konzept für die Substitution von Elternzeit, Sabbatjahren und Langzeiterkrankungen“, erläuterte Langlet-Ruck, „deshalb fordert nicht nur der Phv-SH, sondern auch der DPhV, nicht zum ersten Male eine 130 %ige Lehrerversorgung, um Engpässen entgegenwirken zu können!“ Strategische Versäumnisse sieht der Philologenverband in der Vergangenheit. Die viele Jahre lang verfehlte Einstellungspolitik in Schleswig-Holstein, als man versäumte, gut ausgebildete Lehrkräfte einzustellen, sondern sie stattdessen in andere Bundesländer ziehen ließ, rächt sich nun. Zukunftsweisende Entscheidungen hätten die gegenwärtige Situation vermieden. Stattdessen ringen nun die Bundesländer um qualifizierte Lehrkräfte. „Wer als gut ausgebildeter junger Mensch flexibel ist, muss nicht lange überlegen, ob er nicht besser eine Stelle im Nachbarland Niedersachsen annimmt, wo sein Stundendeputat um acht Prozent (zwei Wochenstunden) unter dem hier in Schleswig-Holstein liegt“, stellte Barbara Langlet-Ruck fest. Dass die Lehrergehälter im bundesweiten Vergleich weit über denen in Schleswig-Holstein liegen, trage ebenfalls nicht zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes bei. Konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation hat der Verband durchaus: Eine weitgehende Entlastung von unterrichtsfernen, nicht pädagogischen Aufgaben und die Einstellung qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber anstelle von unzureichend ausgebildeten Hilfskräften ohne Abschluss. Der Phv-SH fordert nicht zum ersten Mal die Landesregierung und Landtag auf, durch Aufgabenkritik und Haushaltsumschichtungen Schule und Bildung Priorität einzuräumen.

Dr. Barbara Langlet-Ruck
(1. Vorsitzende)

Walter  Tetzloff
(Pressesprecher)

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